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Die Sache mit dem Auto...

Ich hatte mir 2015 meinen wunderbaren Skoda Octavia Combi Scout als Neuwagen gekauft, ein lang gehegter Traum wurde wahr. Ein Auto mit Allradantrieb, welches sich gut im Gelände und im Schnee fahren lässt, wo genung Platz für eine große Hundebox ist und eines das keinen hohen Kraftstoffverbrauch hat (ca. 5,6 l/100km). Sprich perfekt für meine Skandinavien bzw. Norwegen-Touren.

 

 

So hatte ich 2018, vor meiner 5 Wochen-Tour nach Jotunheimen und Trysil, spontan meinen Treuenbegleiter in ein "Campings-Car" umgebaut. Ich kann nur sagen, einfach genial und ur-gemütlich!

 

 

Die Sitzfläche der Rückbank ausgebaut und die Maße genommen. 

Ich wollte eine Hälfte zum Schlafen haben und eine Hälfte für Gepäck. U.a. verstaut in den großen Plastikkisten, welche perfekt daneben gepasst haben. 

Holzplatten und Stützen (Ausgleich Ladekante und Stabilisierung des Kopfteils, hinter dem Fahrersitz) zurechtgesägt. 

Zusätzlich noch einen Art Teiler zugesägt und festgeschraubt, sodass ich bis unter die Decke die Gepäckseite beladen konnte, ohne das alles auf mein Bett fällt. 

Als Matratze hab ich einfach eine alte 80x200cm Matratze genommen und "zurecht gequetscht", sodass sie gut reinpasste. Dadurch hatte man vorne im Kopf- und Oberkörperbereich die volle Breite, lediglich zu den Füßen hin wurde es um einige cm schmaler.

Nur noch das Fliegennetz, die LEDs und den Isolations/Sichtschutz an den Scheiben (selbst zugeschnitten und mit Saugnäpfen versehen) befestigt und fertig war mein "Camping-Car" 😊

 

 

Das alles macht es natürlich nur noch schwerer... denn ich muss mich leider von meinem treuen Begleiter trennen, wenn ich am 30.04.2019 nach Norwegen ziehe 😔

 

Denn der norwegische Zoll (TOLL) erhebt eine Einfuhrsteuer auf Autos, wenn man für länger als 1 Jahr nach Norwegen zieht. Sobald man einen längeren Aufenthalt als 1 Jahr anstrebt und der Hauptwohnsitz in Norwegen liegen wird, muss man das Auto in Norwegen zulassen. D.h. ich müsste dann beim norwegischen Zoll, am Tag des Umzuges, die Einfuhrsteuer bezahlen.

 

Und die ist nicht gerade wenig...haltet euch fest! 

 

Geschlagene 19.000,00 € für mein 4 Jahre altes Auto!!!

 

Mein Auto hat zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht einen max. Verkaufswert von 19.500,00€, außerdem muss ich der Bank noch den aufgenommen Autokredit von 14.000,00€ zurückzahlen.

Nein, das lohnt sich definitiv nicht, egal wie man es dreht und wendet...

 

Daher musste ich die Entscheidung treffen, dass ich, kurz bevor ich Deutschland verlassen werde, mein Auto verkaufen und hoffentlich so viel dafür bekommen werde, dass ich mir in Norwegen, zusammen mit etwas Erspartem, ein neuen Gebrauchten kaufen kann.

 

Wenn ihr ebenfalls "checken" wollt, was ihr für euer Auto an Einfuhrsteuer zahlen müsst, dann geht einfach auf den Link vom norwegischem Zoll (TOLL):

Zum Start der Berechnung einfach auf "Vehicle taxes" klicken und los geht der Spaß! 👍

Man kann sich für allgemeine Einfuhrinformatiomen die Seite auch in deutsch anzeigen lassen, jedoch bietet der TOLL die Berechnung und einige detailierte Informationen nur auf norwegisch und englisch an.

 

Ich habe viel in Foren gesucht und gelesen, es gibt eigentlich kein Auto bei dem es sich lohnt es nach Norwegen mitzunehmen und einzuführen. Vorrausgesetzt du bist länger als 1 Jahr in Norwegen und wirst deinen Hauptwohnsitz ebenfalls in Norwegen haben.

 

Fazit: Du möchtest nach Norwegen auswandern? Dann stell dich darauf ein dein Auto in Deutschland zu verkaufen und dir in Norwegen ein neues zu kaufen! 😉

 

 

 

(Die Gesetzeslage kann sich jeder Zeit ändern, daher kann es gut sein, dass diese Infos irgendwann überholt sind. Informiert euch, wenn ihr auswandert wollt, umbedingt vorher auf der Seite des TOLL.no über aktuelle Einfuhrbestimmungen)

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Kommentare: 3
  • #1

    Suleika (Mittwoch, 09 Juni 2021 12:11)

    Warum nicht in Norwegen ein genau baugleiches Auto als Unfaller kaufen und die Fahrgestellnummern(oft mehrmals in einem Fahrzeug vorhanden!) in das eigene Auto einschweißen? Kostet sicher nur einen Bruchteils der Steuer bzw sich in Norwegen ein gleichwertiges Fahrzeug zu kaufen. Und den Unfaller ausschlachten und die Teile verkaufen. Ergibt es mit Glück sogar ein Nullsummenspiel.

  • #2

    Johanna Pröve (Mittwoch, 09 Juni 2021 12:14)

    Sich straffbar machen ist denke ich generell nicht zu empfehlen. Erst recht nicht wenn man neu in ein Land kommt und von einer Aufenthaltserlaubnis abhängig ist.

  • #3

    Steven (Montag, 01 August 2022 09:35)

    Hei,
    Ich glaube deine Berechnung ist etwas falsch. Der Rechner zeigt eine recht hohe Summe an aber mein Kollege und der Zoll sagte das du avgifter und mva zahlen musst. Natürlich kommen noch eu-kontroll und Ummeldung dazu.